Inhalt
1.     Einleitung

2.     Leitbild / pädagogische Leitideen

3.     Ausgangssituation

      3.1     Lage und Gebäude
3.2     Schüler und Organisation
      3.3     Räume
      3.4     Kooperationen
      3.5      Zusammenarbeit mit dem Bereich Weltanschauung
      3.6    Zusammenarbeit mit Eltern
      3.7     Bisherige Entwicklungsschwerpunkte und interne Evaluation
      3.8     Ergebnisse der Schulinspektion
      
4.     Entwicklungsschwerpunkte

4.1     Gestaltung des Übergangs von Klasse 1/2 in die jahrgangshomogene 3. Klasse
      4.1.1     Zielvorstellung
      4.1.2    Ausgangslage und Begründung des Entwicklungsbedarfs
      4.1.3 Maßnahmen und organisatorische Umsetzung
      4.1.4     Indikatoren und Evaluation
      
    4.2.    Unterrichtsentwicklung ab Klasse 3
        4.2.1 Zielvorstellungen
      4.2.2     Ausgangslage, Begründung des Entwicklungsbedarfs
      4.2.3     Aktivitäten und Maßnahmen
      4.2.4     Kriterien - Evaluation
      4.2.5     Indikatoren
      4.2.6     Organisatorische Umsetzung
      
    4.3.     Schulkultur und Schulleben
        4.3.1 Zielvorstellungen, pädagogische Ziele und Grundsätze
      4.3.2    Ausgangslage - Begründung
      4.3.3     Aktivitäten und Maßnahmen
      4.3.4     Kriterien - Evaluation
      4.3.5     Indikatoren
      4.3.6    Organisatorische Umsetzung

    


1. Einleitung
Die Schweizerhof-Grundschule ist eine schöne Schule. Begrenzt durch den Laer-Park, das Gelände der John-F.-Kennedy-Schule und angrenzende Gebiete mit Einfamilienhausbebauung liegen die Gebäude in einer ruhigen und angenehmen Umgebung. Dieser Eindruck setzt sich auf dem Gelände durch den kindgerecht und schön gestalteten Schulhof sowie durch meist helle und große Klassenräume fort. Sicherlich trägt dies dazu bei, dass auch der Schulalltag meist spannungsarm und störungsfrei ablaufen kann.

Auch im Alltag unserer Schule wirken sich die strukturellen Veränderungen in der Gesellschaft sowie die Schulreformen der letzten Dekade aus. Wir haben uns diesen Veränderungen weitgehend gestellt, Schülern und Eltern Möglichkeiten zur Beteiligung gegeben sowie unsere Arbeit an die veränderten Bedingungen angepasst. Unterricht zur Sozialkompetenz, die Arbeit von Konflikt- und Schülerlotsen, die Öffnung zu Angeboten des Schulumfeldes sowie die Beteiligung freier Träger der Jugendhilfe der Kindertagesstätten und nicht zuletzt die Einbindung von Elterninitiativen, Arbeitsgruppen und Gremien unterstützen die Lebendigkeit des Schulalltages.
Ergänzend zum Erreichten, widmen wir uns in diesem Schulprogramm vorrangig der Unterrichtsarbeit, die sich in ihren Anforderungen stark verändert hat. Das jahrgangsübergreifende Lernen, das geringere Einschulungsalter der Kinder und die hohe Erwartung hinsichtlich des Überganges an die Oberschule erfordern ein teilweises Umdenken in der Unterrichtsgestaltung, der Unterrichtsstruktur und der Auswahl der Unterrichtsmethoden, ohne jedoch mit Traditionen und Bewährtem zu brechen.

Schulprogrammarbeit ist heute als kontinuierlicher Prozess der Veränderung, Anpassung und Weiterentwicklung zu verstehen. Insofern kann sich auch in diesem Schulprogramm nur ein aktueller und nicht ein finaler Entwicklungsstand abzeichnen. Auch dieses Schulprogramm beinhaltet somit die Verpflichtung zur gemeinsamen und kontinuierlichen Weiterentwicklung.

Matthias Urbatzka

2. Leitbild und pädagogische Leitideen

Bereits in unserem ersten Schulprogramm haben wir formuliert, von welchen Bildungs- und Erziehungszielen wir ausgehen und wie wir sie gemeinsam verwirklichen wollen. Auch wenn die aktuelle Fassung unseres Schulprogramms nur Schwerpunkte benennt, haben nachfolgende Punkte auch weiterhin Bedeutung. Wichtig sind uns ein positives Arbeitsklima und eine konstruktive Zusammenarbeit in allen Gremien. Insbesondere bilden folgende Leitgedanken unsere Grundlage für den weiteren Entwicklungsprozess:
- Traditionen unserer Schule bewahren und sich Neuem öffnen.
- Mit Respekt und Vertrauen einander begegnen und zusammenarbeiten.
- Durch Förderung der Sozialkompetenzen starkmachen für die Gegenwart und die Zukunft.  
- Durch Methoden- und Formenvielfalt im Unterricht Freude und Anstrengungsbereitschaft der Schüler beim Lernen wecken und fördern.
- Durch ein vielfältiges Angebot sowohl im Unterricht als auch im außerunterrichtlichen Bereich viele Sinne der Schülerinnen und Schüler anregen.
- Bereicherung des Schullebens durch gemeinschaftsfördernde Aktionen.
- Durch Differenzierung, individuelle sowie sonderpädagogische Förderung Raum für gemeinsames Lernen, für das Stärken der Stärken und das Schwächen der Schwächen, schaffen.

3. Ausgangssituation
 
3.1. Lage und Gebäude

Die Schulgebäude liegen in einem von Park- und Sportanlagen umgebenen Gelände im Südwesten Berlins. Der Standort hat sich aus mehreren ehemaligen Gartenkolonien zu einem Wohngebiet mit überwiegend Einfamilienhäusern entwickelt. Eingebettet in dieses grüne Umfeld besteht der Gebäudekomplex der Schweizerhof-Grundschule aus einem Altbau, einem Neubau und zwei Turnhallen sowie Räumen für die ergänzende Betreuung, die über den Schulhof erreichbar sind. Kernstück des Geländes ist der neu gestaltete Schulhof. Märchenwald, Säbelzahntiger-Zauberbrunnen, „Raumfahrtlockentrolli“, Lärmschutzwand, Freilichttheater, Labyrinth und mehr sind das Ergebnis eines Projekts, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Grün macht Schule und mit Unterstützung des Senators für Stadtentwicklung durchgeführt wurde.

1.1.1 3.2. Schüler und Organisation

Die Schweizerhof-Grundschule ist eine offene Ganztagsgrundschule. In der Regel werden in 20 Klassen ca. 490 Schüler und Schülerinnen unterrichtet, wobei das Verhältnis von Jungen und Mädchen nahezu ausgewogen ist. In den vergangenen Jahren ging damit die Schülerzahl von über 600 auf den heutigen Stand zurück. Die Schule steuert auf eine Dreizügigkeit zu. Die ergänzende Betreuung wird von fast der Hälfte der Kinder genutzt.
Der Anteil an Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache liegt bei 12 %. Seit 1994 werden bei uns Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Im September 2009 wurde ein spezieller DaZ-Kurs (Deutsch als Zweitsprache) für unbegleitete Kinder des Heimes Wupperstraße eingerichtet. Die Kinder sprechen in der Regel kein Deutsch und werden nach einem dreimonatigen Clearingprozess auf Heime des gesamten Stadtgebietes verteilt und verlassen damit unsere Schule.
Pro Jahr (2008 bis 2011) verlassen ca. 10 Schülerinnen und Schüler die Schule beim Übergang in die 5.Klasse zum Besuch eines Gymnasiums.
      Die Oberschulempfehlungen verteilten sich in diesen Jahren wie folgt:

2008/2009    47 Gymnasium        11 Realschule        13 Gesamtschule     0 Hauptschule
2009/2010    55 Gymnasium        17 Realschule          0 Gesamt- oder Hauptschule
2010 /2011    41 Gymnasium        21 Sekundarschule

 
3.3. Räume

Durch den Schülerrückgang bedingt ist die Raumausstattung gut, für die Anforderungen des jahrgangsübergreifenden Lernens aber nicht optimal. Neben der Aula und einer großen Mediothek stehen zwei Musikräume, ein Werkraum, ein Nawi-Raum und zwei Computerräume als Fachräume sowie ein Konfliktlotsenraum und ein Raum für den Religionsunterricht zur Verfügung. Zudem können mehrere Räume als Teilungsräume genutzt werden. Durch den Abriss der ehemaligen Vorschule und den Neubau des Gebäudes zur ergänzenden Betreuung wird es zwischenzeitlich zu einer veränderten Raumnutzung kommen müssen (Fach- und Teilungsräume).

3.4. Kooperationen

Die Schweizerhof-Grundschule kooperiert mit verschiedenen Einrichtungen insbesondere der Leo-Borchard-Musikschule, der Firma Computer Bildung Berlin, Trägern der freien Jugendhilfe (Sonnenhaus und Mittelhof) und Sportvereinen (VfL-Zehlendorf). Durch die Kooperationen wird ein viel genutztes, lernorientiertes Freizeitangebot geschaffen sowie die Einbindung der Schulgemeinschaft in die Lebensumwelt der Schüler unterstützt. Die Kooperationsmöglichkeiten unterliegen allerdings Schwankungen, da sie einerseits oft personenabhängig sind, andererseits aber auch stark von finanziellen Möglichkeiten der Schule abhängen. Planungssicherheit und Verlässlichkeit sind so nur sehr eingeschränkt zu gewährleisten.  So wurde die Kooperation mit dem Mittelhof (u. a. Betreuungsmodule für Schüler der 5. und 6. Klassenstufe) auf- bzw. ausgebaut und die Zusammenarbeit mit der Leo-Borchard-Musikschule durch Elemente der musikalischen Grundausbildung in der Schulanfangsphase erweitert. Im Auf- und Ausbau ist zudem die Beschäftigung ehrenamtlicher Kräfte insbesondere in der Schulanfangsphase und der Hausaufgabenbetreuung.
Die Pflege der Kontakte, die Organisation und der Erhalt des Angebots für die Schüler im Rahmen von Kooperationen sind sehr zeitintensiv und erfordern ein zum Teil hohes persönliches Engagement.
Ein für die Schule neues Gebiet im Rahmen von Kooperationen ist die Gestaltung und Begleitung des Übergangs der Kinder von der Kita in die Grundschule. Hierzu finden Treffen, Hospitationen und Elternabende statt.



3.5. Zusammenarbeit mit dem Bereich Weltanschauung

Die Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Lehrkräften der in der Schule vertretenen christlichen Kirchen sowie dem atheistisch geprägten „Humanistischen Verband“ wird geschätzt, gefördert und soll weiterentwickelt werden.

3.6. Zusammenarbeit mit Eltern

Die Elternschaft der Schule ist überwiegend bildungsorientiert, stellt hohe Anforderungen an die Unterrichtsarbeit und die Bereitschaft zur Kommunikation und Zusammenarbeit. Über die Beteiligung an den Gremien, aber auch durch zahlreiche persönliche Kontakte, unterstützende Projekte und gemeinsame Aktionen nehmen Eltern am Schulleben aktiv und engagiert teil. Elemente der Elternarbeit, die über die schulischen Gremien hinausgehen, sind der „Gesprächskreis“ zu aktuellen Themen des Schullebens sowie der sogenannte „Jour fixe“, an dem in offener Runde unter Beteiligung der Schulleitung, des GEV-Vorstandes sowie des Fördervereins aktuelle Fragen des Schulalltages angesprochen werden können.
Seit 1996 unterstützt der Förderverein der Schweizerhof-Grundschule schulische Aktivitäten und Projekte.

3.7. Bisherige Entwicklungsschwerpunkte und interne Evaluation

Die Entwicklungsschwerpunkte des vergangenen Schulprogramms waren über das gesamte Schulleben gefächert. Eine Schwerpunktsetzung wurde dann erst mit Anfertigung des Evaluationsberichts deutlich. Untersucht wurden Fragen der Sozialkompetenz und die damals existierenden Lernwerkstätten. Die konstruktive und zukunftsweisende Kritik an der Arbeit der Lernwerkstätten lief in der Folge allerdings leider ins Leere, da die bis dahin für diese Arbeit verfügbaren Stunden gestrichen wurden.
Beim sozialen Lernen wurde Erfolge deutlich und legen nahe, auch in der aktuellen Schulprogrammperiode an den gesetzten Zielen festzuhalten. Eine Weiterentwicklung des Schwerpunktes findet in diesem Schulprogramm keinen Niederschlag.

3.8. Ergebnisse: Schulinspektion - Stärken und Entwicklungsbedarf

Die Schulinspektion fand im Herbst 2010 statt. Für die Erarbeitung des aktuellen Schulprogramms können die Ergebnisse als wegweisend angesehen werden. Zusammengefasst ergab sich folgendes Bild (Bericht der Schulinspektion 2011, 4):

      Stärken der Schule
1. Unterrichtsentwicklung in der Schulanfangsphase mit systematischer Abstimmung der Unterrichts- und Erziehungsarbeit unter Berücksichtigung individuelle Lernwege
2. selbstkritischer, offener Schulleiter, der seine Führungsverantwortung konsequent wahrnimmt
3. Eröffnung von Möglichkeiten für die Eltern, sich in die schulische Entwicklung einzubringen
4. Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern zur Erweiterung des schulischen Angebotes
5. ein abwechslungsreich gestaltetes Schulgelände mit einem hohen Freizeitwert für Schülerinnen und Schüler

      Entwicklungsbedarf der Schule
1.     Schaffung einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens und Würdigung
2.     Verständigung auf gemeinsame pädagogische Ziele in Bezug auf Rhythmisierung und Unterrichtsentwicklung
3.    individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 3 durch eine an der Schulanfangsphase orientierte Unterrichtsentwicklung, insbesondere in den Bereichen selbstständiges und problemorientiertes Lernen sowie kooperatives Arbeiten

Einbindung des gesamten Kollegiums in den Prozess der schulischen Entwicklung und Förderung der Teamarbeit

Der hier abgebildete Entwicklungsbedarf lässt sich zum Teil nur indirekt durch die Gestaltung eines Schulprogramms erfassen. Insbesondere der erste und der vierte Punkt entziehen sich einer direkten programmatischen Einflussnahme. Letztendlich bedarf es an dieser Stelle persönlicher Offenheit und Toleranz, den Willen, sich auf veränderte Situationen und Personen einzustellen und einer Bereitschaft, auch dann gegenseitige Wertschätzung auszudrücken, wenn abweichende Standpunkte vertreten werden.

Im Zusammenhang mit Punkt 2. und 3. stehen die Entwicklungsschwerpunkte („Übergang Schulanfangsphase zur Klasse 3“, „Unterrichtsentwicklung ab Klasse 3“, „Schulkultur und Schulleben“) und Entwicklungspunkte („DaZ“, „Förderkonzept Schulanfangsphase“). Sie werden letztendlich auch von der aktuellen Diskussion um das jahrgangsübergreifende Lernen mitbestimmt und mitgetragen. Der Entwicklungsbedarf wird insbesondere bei Punkt 3. nicht von allen Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen akzeptiert, aber von der überwiegenden Zahl der Mitarbeiterinnen als Anlass zu konstruktiver Umgestaltung angenommen und genutzt (s. Entwicklungspunkte 1 und 2).

   Insgesamt werden die persönliche und fachliche Entwicklung, die Schulentwicklung und die Schulprogrammarbeit von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr unterschiedlich wahrgenommen und unterstützt. Insofern spiegelte sich auch bei der aktuellen Schulprogrammarbeit der Entwicklungsbedarf aus dem Punkt 4.wider.







4 Entwicklungsschwerpunkte

4.1 Gestaltung des Übergangs von Klasse 1/2 in die jahrgangshomogene 3. Klasse

4.1.1  Zielvorstellungen

Der Übergang von Klasse 1/2 zu Klasse 3 erfolgt reibungs- und problemlos. Die Grundlage zur Umsetzung dieses Zieles ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit der in den Klassenstufen 1/2 und 3 arbeitenden Lehrer unter Beachtung der Möglichkeiten und Gegebenheiten der Schule.

4.1.2 Ausgangslage und Begründung des Entwicklungsbedarfs

Zurzeit (Schuljahr 2011/2012) gibt es 7 JÜL-Klassen und eine altershomogene Klasse mit im Durchschnitt 23 Schülern. Pro Woche findet je eine Eigenteilung  in den Lernbereichen Deutsch und Mathematik statt. Der Unterricht in den Klassen wird von in JÜL fortgebildeten Lehrkräften erteilt, die von Erziehern in ihrer pädagogischen Arbeit unterstützt werden.  
Noch gestaltet sich der Übergang von 1 / 2 zu Klasse 3 nicht immer reibungslos.
Die in Klasse 3 unterrichtenden Lehrer übernehmen Schülergruppen aus mindestens zwei Klassen, die deutlich unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Kompetenzen mitbringen. Hinzu kommt, dass die Kinder sich in einer neu gebildeten Lerngruppe orientieren müssen.
Es ist also unabdingbar, Kriterien zu schaffen, die einen problemlosen, gleitenden Übergang von 1/2 zu Klasse 3 ermöglichen, damit Lehrer und Schüler effektiv miteinander arbeiten können.

4.1.3 Maßnahmen und organisatorische Umsetzung

Um die  Arbeit der in 1/2 unterrichtenden JÜL-Lehrer weiterführen zu können und den Wechsel in die Klasse 3 problemlos zu gestalten, werden folgende Punkte an unserer Schule umgesetzt.

- Die JÜL-Klassen arbeiten in Deutsch und Mathematik auf der Grundlage einer gemeinsam erarbeiteten Jahresplanung, um übereinstimmende Inhalte zu gewährleisten.
- Ab sofort tauschen sich die Kolleginnen von 1/2 und Klasse 3 regelmäßig aus, um Einblicke in die jeweiligen Standards und deren Umsetzung zu erhalten.
- Bei der Einteilung der 3. Klassen durch die JÜL-Lehrer zum Schuljahresende wird auf eine ausgewogene Zusammensetzung geachtet.
- Im 3. Schuljahr wird, bis zu den Herbstferien, in Deutsch und Mathematik die Lernausgangslage der Kinder mithilfe standardisierter Tests schriftlich ermittelt (siehe Anlage 1).
- Diese Lernstandsdiagnosen dienen ebenfalls dazu, den Kolleginnen von 1/2 eine Orientierung für ihre Unterrichtsarbeit zu geben.
- Die Kolleginnen der 3. Klassen orientieren sich in den Bereichen selbstständiges Lernen sowie kooperatives Arbeiten am Unterricht der Schulanfangsphase und führen dies altersentsprechend in Klasse 3 fort.

4.1.4 Indikatoren und Evaluation

Die JÜL-Lehrer überprüfen im Laufe der Schulanfangsphase regelmäßig den Lernstand. Am Ende der 2. Jahrgangsstufe haben die Schüler die in den Lehrplänen enthaltenen Kompetenzen in Deutsch und Mathematik bezüglich der Fertigkeiten und Kenntnisse erreicht (siehe Anlage). Zu Beginn des 3. Schuljahres wird dann die Lernausgangslage der Schüler mithilfe der dafür an der Schweizerhof Grundschule entwickelten Tests überprüft (siehe Anlage).
Abschließend lässt sich sagen, dass eine kontinuierliche Zusammenarbeit der JÜL-Lehrer untereinander und mit den Lehrern der 3. Klassen für einen reibungs- und problemlosen Wechsel Voraussetzung ist.



4.2  Unterrichtsentwicklung ab Klasse 3

4.2.1 Zielvorstellungen

Angelehnt an die Schulanfangsphase (SaPh) soll der Unterricht ab Klasse 3 in größerem Maße geöffnet werden. Zudem wird eine Optimierung der Lernsituation durch eine stärkere Binnendifferenzierung angestrebt.

4.2.2 Ausgangslage, Begründung des Entwicklungsbedarfs

Die Schulinspektion hat im Herbst 2010 einen Bruch zwischen der SaPh und den weiterführenden Klassen festgestellt und der Schule den Auftrag gegeben, die Unterrichtsmethoden aus der SaPh in den Klassen ab Stufe 3 verstärkt fortzusetzen. Alle Beteiligten (Schüler, Eltern und Lehrer) nehmen diesen Bruch ebenfalls wahr und sehen Handlungsbedarf, um zum einen das erfolgreiche Lernen aus den Klassenstufen 1 und 2 weiterzuführen und zum anderen den Schülern den Übergang zu erleichtern.

4.2.3 Aktivitäten und Maßnahmen

a. Stärkere Durchmischung der Kollegen, die in der SaPh unterrichten mit denen, die nicht in der SaPh unterrichten.
               Das soll erreicht werden durch:
- gegenseitige Hospitationen
- den Einsatz von Kollegen aus den weiterführenden Klassen in Teilungsstunden der SaPh sowie durch den
- Einsatz von Kollegen aus den weiterführenden Klassen in einzelnen Lernbereichen der SaPh.

b. Erhöhung des Anteils offener Unterrichtsmethoden in den Klassenstufen 3/4.
      Das soll erreicht werden durch:
- den verstärkten Einsatz von Arbeitsformen, die sich durch stärkere Binnendifferenzierung und einen erhöhten Anteil selbständiger Lernformen auszeichnen (z. B. kooperative Sozialformen, Projektarbeit, Stationsarbeit, den Einsatz von Wochenplänen oder Lernwegen), sowie durch
- eine intensivere Zusammenarbeit und einen regelmäßigeren Austausch zwischen den Kollegen, die in einer Jahrgangsstufe das gleiche Hauptfach unterrichten.

4.2.4 Kriterien – Evaluation

Die Durchführung von offenen Unterrichtsmethoden sowie von kooperativen Sozialformen wird einmal im Schuljahr (über 2 Monate) im Klassenbuch dokumentiert. Die Klassenlehrer/innen erfassen die Anzahl nach Methode und Sozialform. Die Auswertung erfolgt durch die Arbeitsgruppe „Evaluationsbericht“. Die  Ergebnisse von Projektarbeiten können im Schulgebäude präsentiert werden. Die Öffnung des Unterrichts ab Klasse 3 kann zudem dann als erreicht gelten, wenn sich eine Lernkultur etabliert hat, die sich aus unterschiedlichen kooperativen und binnendifferenzierten Lernformen zusammensetzt, die die Selbständigkeit und ein positives Selbstbild der Schüler fördert.

4.2.5 Indikatoren

Die neuen Stundenpläne geben Auskunft über den Einsatz der Kollegen in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen. Anhand der Dokumentation in den Klassenbüchern kann darüber hinaus überprüft werden, inwieweit kooperative Sozialformen und offenere Unterrichtsmethoden vermehrt zum Einsatz gekommen sind.

4.2.6 Organisatorische Umsetzung

Hospitationen finden ab sofort statt, eine stärkere Einbeziehung der Kollegen aus 3/4 in der Schulanfangsphase kann ab dem Schuljahr 2012/13 mit Einsatz des neuen Stundenplans, der von der Schulleitung in Absprache mit dem Kollegium erstellt wird, erreicht werden. Die Teamsitzungen von Fachkollegen eines Jahrgangs finden ab dem Inkrafttreten des Schulprogramms regelmäßig (zwei pro Halbjahr) statt.
Pro Jahrgang und Hauptfach wird ein Kollege bestimmt, der für ein Schuljahr die Sitzungen einberuft. Zunächst wird für das 1. Halbjahr der 3. Klasse gemeinsam für die Fächer Deutsch und Mathematik mindestens eine der oben beschriebenen offenen Lernformen geplant, durchgeführt und evaluiert.

4.3 Schulkultur und Schulleben

4.3.1  Zielvorstellungen, pädagogische Ziele und Grundsätze
Eine positive Schulkultur zeigt sich daran, dass Lehrer und Schüler gerne in dieser Schule lernen und arbeiten.  Gemeinsam werden Regeln aufgestellt und akzeptiert und der Umgang miteinander ist von Wertschätzung und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Schüler, Lehrer  und Eltern werden ermuntert, zur Förderung dieser Schulgemeinschaft mit Ideen und persönlichem Engagement beizutragen und den Zusammenhalt zu stärken.
Die Förderung einer positiven Schulkultur trägt zur Zufriedenheit der Schulbeteiligten bei und steigert deren Motivation und Leistungsbereitschaft.

- Wertschätzende, unterstützende Beziehungen zwischen den Schülern untereinander, zwischen Lehrkräften und Schülern, zwischen Lehrkräften und Eltern aufbauen.
- Gemeinsame Ziele und Ideale entwickeln und benennen.
- Regelmäßige Möglichkeiten zur gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit mit anderen schaffen.
- Entwicklungsgemäße Möglichkeiten zum eigenständigen Handeln und Einflussnehmen gewähren.  



   4.3.2. Ausgangslage – Begründung
   
Der Entwicklung einer aktiven Schulkultur wurde in den letzten Jahren nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. Personelle Veränderungen innerhalb Kollegium und der Schulleitung sowie bei der ehrenamtlichen Arbeit erfordern eine Neuorientierung.

   4.3.3. Aktivitäten und Maßnahmen
   
      Vorerst stehen vier Maßnahmen (M) im Mittelpunkt:
   
M 1. Erarbeitung eines Konzepts zur Ritualisierung des Schullebens
Hierbei geht es darum festzulegen, welche Anlässe und Aktivitäten über das Schuljahr verteilt liegen bzw. gewünscht sind und welche Gruppen (Eltern, Personal, Schüler) in diesem Kontext feste Aufgaben zugewiesen bekommen. Spezielle Zielsetzungen müssen erarbeitet werden. Dazu gründet sich bis zu den Herbstferien eine Arbeitsgruppe, in der Kolleginnen aus allen Klassenstufen, der ergänzenden Betreuung und dem Fachbereich „Weltanschauung“ vertreten sind.  

M 2. Aufbau eines sozialen Netzwerks „Groß und  Klein“
Partnerschaften zwischen älteren und jüngeren Schülern sollen gebildet werden. Die Übernahme von Verantwortung für Mitschüler und Schulgemeinschaft durch Schüler steht dabei im Mittelpunkt. Im Unterricht zur Sozialkompetenz werden Möglichkeiten der Unterstützung und Vorgehensweisen sowie Organisationformen entwickelt.

M 3. Konfliktlotsenausbildung  und –einsatz
Die Arbeit der Konfliktlotsen soll nicht nur für die kommenden Schuljahre gesichert werden, es gilt auch ein Bewusstsein zu entwickeln, dass diese Aufgabe als gemeinsames Anliegen bewusst macht. Im Kollegium sollen zwei Kolleginnen durch Fortbildung befähigt werden, die entsprechenden Ausbildungen und Begleitungen durchzuführen.

M 4. Kultur der Anerkennung

Elternengagement, der Einsatz von freiwilligen Helfern, die Unterstützung durch ehrenamtliche Tätigkeit, aber auch besondere Schülerleistungen im Bereich des Sozialen sollen gewürdigt werden. Auch zu dieser Maßnahme wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die bis zu den Herbstferien einen entsprechenden Aktionsplan entwirft.
 
   4.3.4. Kriterien – Evaluation
   
Eine Bestandsaufnahme nach schulischen Aktivitäten ist unerlässlich. Was ist gut verlaufen, was muss verändert und verbessert werden? Erste Schritte erfolgten bereits, das weitere Vorgehen wird festgelegt und terminiert. (s. auch Anlage1 – tabellarische Übersicht)

   4.3.5. Indikatoren

Maßnahmenkataloge sind erstellt (M1, M4); Aufgaben sind zugewiesen (M1, M4); die Ausbildung und Begleitung findet statt (M3), Angebote zur Fortbildung werden wahrgenommen (M3); Partnerschaften werden gebildet, Verantwortung übernommen (M2).

   4.3.6. Organisatorische Umsetzung

      M1 und M4: Die Umsetzung erfolgt in drei Schritten:
1. Beauftragung und Bildung der Arbeitsgruppen
2. Erstellung von Ziel-Maßnahme-Zeit Katalogen
3. Umsetzung der Maßnahmen

M3: Die Ausbildung der Konfliktlotsen hat begonnen (M3). Regelungen zur Begleitung der Arbeit sind getroffen.